Jump to content Jump to search

Vernissage der Ausstellung „Grundrechte – Mehr als nur Worte“

Anlässlich des 60jährigen Bestehens der Heinrich-Heine-Universität zeigt die Juristische Fakultät die Ausstellung „Grundrechte – Mehr als nur Worte“ im Haus der Universität. Die Ausstellung fügt großformatige Fotografien und den Text der Grundrechte zu einer gedanklichen Einheit zusammen. Sie veranschaulicht so, was es heißt, Grundrechte leben zu dürfen. Die Bilder und Texte machen die Bedeutung und den Wert einer freiheitlichen Verfassungsordnung in der Realität des Alltags bewusst. Die Fotografien und Texte stammen von Dr. Dirk Gilberg, Direktor des Arbeitsgerichts Köln und Richter des Verfassungsgerichtshofs NRW.

Die Ausstellung wurde mit einer feierlichen Vernissage am 24.6.2025 eröffnet. Hierzu hatten die Juristische Fakultät und die Rechts- und Staatswissenschaftliche Vereinigung e.V. in das Haus der Universität eingeladen. Die Dekanin der Juristischen Fakultät Prof. Dr. Kreuter-Kirchhof und der Präsident des OLG Düsseldorf Dr. Werner Richter als Vorsitzender der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Vereinigung begrüßten gemeinsam die zahlreichen Gäste. Es sei der Wunsch der Fakultät, so Prof. Kreuter-Kirchhof, anlässlich des 60jährigen Bestehens der Heinrich-Heine-Universität mit der Ausstellung die Grundrechte verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zur rücken, auch um ein Zeichen für den Schutz von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu setzen. Auch Dr. Richter trat für den Schutz der Rechtsstaatlichkeit ein. Er knüpfte in seinem Grußwort an den 5/4 Takt des Stücks von Dave Brubeck, Take Five, an, mit dem Alexander Hefny, Saxophon, und Calvin Hasselbring, Piano, den Festakt eröffnet hatten. Die Rektorin der HHU Prof. Dr. Anja Steinbeck erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass das Haus der Universität ursprünglich als Bankhaus genutzt worden sei und heute dem Austausch von Wissenschaft und Bürgergesellschaft diene. 

Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Angelika Nußberger, ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, hielt sodann den Festvortrag zum Thema „Reform als Rolle rückwärts? Zu den Schwierigkeiten bei der Wiederherstellung einer funktionierenden Justiz in Polen.“ Sie erinnerte an die Entwicklungen in Polen, die durch die Justizreform ausgehend von der Wahl von Verfassungsrichtern durch die PIS-Partei die Unabhängigkeit der polnischen Justiz gefährdet hätten. Der EuGH habe klargestellt, dass Polen mit seinem System zur Disziplinierung von Richtern europäisches Recht verletzt habe. Auch nach den Neuwahlen zum Parlament und dem damit verbundenen politischen Wechsel stünde Polen weiterhin vor großen Herausforderungen auf dem Weg zu einer unabhängigen Justiz. Prof. Nußberger machte deutlich, dass Rechtsstaatlichkeit auch in den Mitgliedstaaten der EU keine Selbstverständlichkeit sei; jeder und jede solle wachsam sein und für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eintreten. Im Rahmen der Vernissage lag auch das jüngste Werk von Prof. Dr. Nußberger aus: In ihrem Jugendbuch „Frei und gleich – Die Menschenrechte“ erklärt sie anhand von wahren Geschichten illustriert durch Bilder von Rotraut Susanne Berner, was Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit und Sicherheit bedeuten. 

Im Anschluss an den Festvortrag erläuterte Dirk Gilberg die von ihm gestaltete Ausstellung. Die Ausstellung ermögliche es ihm, insbesondere mit Jugendlichem in einen Dialog auf Augenhöhe über die Grundrechte und die Rechtsstaatlichkeit zu treten. Er berichtete von der weitreichenden Resonanz, die die Ausstellung bereits an vielfältigen Orten gefunden habe. Nach dem Festakt waren die Gäste eingeladen, die Ausstellung in den oberen Etagen des Hauses der Universität zu besuchen und sich bei einem Get-together auszutauschen.

Die Juristische Fakultät dankt dem Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen, der es ermöglicht hat, die Ausstellung im Haus der Universität zu zeigen. Die Ausstellung kann bis zum 25. Juli 2025 kostenlos von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr im Haus der Universität, Schadowplatz 14 in 40212 Düsseldorf, besucht werden. 

Kategorie/n: Fakultät und Institute, Jura allgemein, Kreuter-Kirchhof