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Seminarankündigung SoSe 2024 „Recht und Nationalsozialismus“

Unmittelbar nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Jahre 1933 kam es zu enormen Umwälzungen der deutschen Politik: Mithilfe des sogenannten Ermächtigungsgesetzes wurde die wesentliche Staatsmacht dem Reichstag entzogen und auf die von Reichskanzler Adolf Hitler geführte Regierung zentriert. Nichtsdestotrotz sollte das neue Regime scheinbar rechtsstaatliche Instrumente nutzen, um schwerste Diskriminierungen zu legitimieren und die Ausgrenzung unerwünschter Bevölkerungsgruppen zu institutionalisieren. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und der folgenden alliierten Besatzung begann ein erneuter rechtspolitischer Umbruch, dessen Verständnis unerlässlich ist, um das aktuelle Verfassungsrecht zu begreifen. Das Seminar will sich anhand ausgewählter Schlaglichter rechtlichen Fragen rund um den Nationalsozialismus und dessen Auswirkungen auf das heutige Staatsrecht nähern. Im Rahmen dessen bietet das Seminar auch die Möglichkeit, durch die interdisziplinäre Beschäftigung mit historischen und politischen Entwicklungen die Rechtswissenschaft verstärkt in ihrem gesellschaftlichen Kontext zu erleben.

Die Vorbesprechung zum Seminar wird am Montag, den 29.01.2024 um 13.00 Uhr in Raum 01.21 stattfinden.

Die Themenvergabe erfolgt im Rahmen der Vorbesprechung. Bitte melden Sie sich vorab verbindlich per E-Mail unter Angabe von Name, E-Mail-Adresse, Matrikelnummer, Semester und Themenwunsch bei Frau Carmen Vidal () an. Frau Vidal steht auch für Rückfragen jederzeit zur Verfügung. Die Vergabe der Seminarplätze und -themen erfolgt nach der Reihenfolge der Anmeldungen. Es können nur die ersten zwölf Anmeldungen berücksichtigt werden.

 

 

Folgende Seminarthemen stehen zur Auswahl:

  1. Die „Machtergreifung“ aus juristischer Sicht
  2. Rechtsverständnis im Nationalsozialismus: völkisches Rechtsdenken und unbegrenzte Auslegung
  3. Die Nürnberger Rassegesetze
  4. Rechtsförmigkeit der Shoah?
  5. Der Volksgerichtshof
  6. Der „Kronjurist“ der Nationalsozialisten: Carl Schmitt
  7. Nationalsozialismus und Juristenausbildung
  8. Entnazifizierung
  9. Die Aufhebung von NS-Recht durch die Alliierten
  10. Die Radbruchsche Formel
  11. Die Auschwitzprozesse
  12. Gegenbildlich identitätsprägende Bedeutung des Grundgesetzes: Die Wunsiedel-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts

 

Eine nähere Erläuterung der Themen erfolgt im Rahmen der Vorbesprechung.

 

Seminarleistung:

Die Seminarleistung besteht aus einer Seminararbeit und einem Seminarvortrag. Die schriftlichen Seminararbeiten sind als eigene wissenschaftliche Arbeiten konzipiert und sollen 20 - 25 Seiten umfassen. Der Vortrag soll einen zeitlichen Umfang von 20 Minuten haben und die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit vorstellen.

Kategorie/n: Studium, Schönberger
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