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Besuch eines Konzertes in der Berliner Philharmonie


Montag, 20.00 Uhr

Besuch eines Konzertes in der Berliner Philharmonie

von Ingo Wies


Zum Abschluss eines langen Tages besuchten wir noch ein Konzert der Staatskapelle Berlin in der Berliner Philharmonie. Nähert man sich dieser am Potsdamer Platz fällt neben der goldene Fassadenverkleidung die besondere Architektur des Gebäudes auf. Ein klassisches Konzerthaus sieht gewöhnlich anders aus, eher bieder und funktional. Ganz anders hier in Berlin: Die Architektur ist verspielt und lässt erkennen, dass der Architekt, Hans Scharoun, 1963 seine künstlerische Freiheit nutzte. Daher wird die das Haus auch spöttisch „Zirkus Karajani“ genannt, frei nach dem damaligen Chefdirigenten.

Nach den ersten Schritten in das Gebäude stellen sich Gefühle von Behaglichkeit, Ehrfurcht und Neugier ein. Neben dem großen Foyer fällt der Blick direkt auf mehrere Treppen und Emporen, welche zu einzelnen Sitzblöcken der Zuschauer führen. Diese sind als ein in sich verschachteltes Fünfeck angeordnet und bilden mit der Bühne den eigentlichen Konzertsaal, der für insgesamt 2250 Zuhörer Sitzplätze bietet.

Die Anordnung dieser Sitzplätze ist für ein Konzerthaus sehr untypisch: Das Orchester spielt  mittig im Raum - die Zuschauer werden im Kreis auf verschiedenen Ebenen um das Ensemble arrangiert. Scharoun bezeichnete die Anordnung selbst als „aufsteigende Weinberge“.

Die Befürchtung einer schlechten Raumakustik verschwindet nach dem ersten Ton. Sofort wird hörbar, wie viel Herzblut und Können in die Akustik des Gebäudes einfloss. Selbst auf Plätzen die im Rücken der Musiker liegen, klingen die einzelnen Instrumente klar und deutlich.

Das Konzert selbst war wie erwartet ein Highlight - nicht nur die Kombination des US-amerikanischer Dirigent Paavo Järvi mit der Staatskapelle Berlin war hervorragend. Der Auftritt der portugiesischen Pianistin Maria João Pires, die ein Stück von Wolfgang Amadeus Mozart in G-Dur spielte, begeisterte das gesamte Publikum.

Es war ein wunderbarer Ausklang eines tollen Tages. Ich kann jedem die Berliner Philharmonie nur empfehlen, fast unabhängig vom Programm. Einen Besuch ist sie jedenfalls immer wert.

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