Zum Inhalt springenZur Suche springen

Das Wochenende und was sonst noch geschah...


Das Wochenende und was sonst noch geschah...

von Maximilian Stenger


„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Jene in vielen Fußballstadien im Vorfeld des DFB-Pokal-Finales häufig skandierte Parole, beschrieb wohl ganz gut die Atmosphäre, als wir uns Freitagmittag alle an Gleis 18 des Düsseldorfer Hauptbahnhofs trafen und eine dank einer Zugverspätung -welch‘ Überraschung -  um eine halbe Stunde verlängerte Wartezeit auf die Abfahrt erlebten. Man begann sich auszutauschen; wer war bereits hauptstadterfahren, wer würde am Wochenende „entjungfert“ werden. Die Zugfahrt zog sich etwas in die Länge, obwohl, oder vielleicht auch gerade weil eine ältere Dame mich als den perfekten Zuhörer erkor und in Spielfilmlänge ihre Lebensgeschichte zum Besten gab.

Nachdem wir endlich einen ersten Zug Berliner Luft geschnappt (die es im Übrigen sogar in Dosen zu kaufen gab) und unsere Sachen im zentral in der Nähe des Potsdamer Platzes gelegenen Hotel untergebracht hatten, teilte sich die Gruppe von 50 Personen wie auch den Rest des Wochenendes in mehrere Kleingruppen auf. Wir hatten die Idee, zunächst unsere hungrigen Mäuler in einem mexikanischen Restaurant zu stopfen. Bei Fajitas und Tortillas entschied sich dort einer der Mitgereisten, die anderen mit seinem semiprofessionellen „Klaviergeklimper“ zu verwöhnen, wonach uns quasi nichts anderes übrig blieb, als jene Töne durch den Genuss alkoholhaltiger Genussmittel zu verdrängen. So wurde zunächst der Versammlungsraum des Hotels okkupiert und dann später in einem Club bis in die Nacht hinein gefeiert.

Am Samstag stand dann Kultur auf dem Plan. Wir liefen durch die Stadt, am Brandenburger Tor und vielen Botschaften vorbei und fanden unser Ziel im Deutschen Historischen Museum, wo uns eine grandiose Ausstellung unter dem Namen „Homosexualität_en“ beeindruckte. Danach drehten wir unsere Kreise noch im Deutschen Dom, bevor sich einige in Richtung verschiedener Kabarett-Vorstellungen in der „Distel“ oder bei den „Stachelschweinen“ verabschiedeten. Als wir uns wieder im Hotel trafen, merkten wir beim Diskutieren des Abendprogramms, was für vielfältige Möglichkeiten uns Berlin doch bietet, bevor wir uns auf gemeinsames Cocktail-Trinken einigten.

Während sich am Sonntag manche erneut der Kunst und Geschichte widmeten und diverse Museen besuchten, beschäftigte ich mich mit einer anderen Art von Kultur: Fußball! Beim Spiel der Hertha gegen Hoffenheim rutschen die Spieler auf dem verschneiten Rasen nur so herum, während sich unsere Gruppe versuchte, auf den Zuschauerplätzen warm zu halten. In gewisser Maßen wurden wir sogar Zeugen fußballgeschichtlicher Rarität: der BSC gewann das Spiel durch ein Eigentor der SAP-Kicker ohne auch nur einen einzigen Schuss aufs Tor zu bringen. Abends gab es noch leckeres  Essen in einem Restaurant am Alexanderplatz. Montag und Dienstag vergingen mit dem vollgepackten Programm wie im Fluge, was sicherlich auch an der allgemeinen guten Stimmung lag, die sich trotz Müdigkeit bereits morgens beim sehr guten Frühstück im Hotel zeigte und stets bis in die Abendstunden anhielt.

Man merkte vielen an, dass der Besuch Berlins ihnen erlebnisreiche und tolle Tage geboten hatte und sie sicherlich ein Zitat des ehemaligen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy auch so für sich gelten lassen hätten: „Ick bin ein Berliner“.

Verantwortlichkeit: