Der Beirat der Juristischen Fakultät der HHU traf sich am 3. Juni 2025 im Oberlandesgericht Düsseldorf. Dorthin hatte der Beiratsvorsitzende und Hausherr im OLG, Dr. Werner Richter, gemeinsam mit der Dekanin der Fakultät, Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, eingeladen. Der Beirat setzt sich aus hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern der Justiz und der Anwaltschaft zusammen. Dekanin Kreuter-Kirchhof stellte drei neue Mitglieder vor: Dr. Ute Erberich, Präsidentin des Sozialgerichts Düsseldorf, Dr. Christoph Ulrich, Präsident des Landesarbeitsgerichts, und Generalstaatsanwältin Dr. Christina Wehner.
In ihrem Bericht über das vergangene Jahr hob die Dekanin die personelle Situation der Fakultät hervor: Derzeit laufen drei Berufungsverfahren für Professuren, im Dekanat gibt es personelle Veränderungen. Erfreulich: Düsseldorf ist ein Magnet für Studierende: auf einen Studienplatz kommen sieben Bewerber/innen.
Ein Dauerbrenner bleibt die Diskussion der juristischen Ausbildung. Eine Evaluation des JAG steht an; der integrierte Bachelor ist da; Klausuren werden digital geschrieben; es gibt Unmut über die Wartezeiten fürs Referendariat. Wie soll das Studium künftig organisiert werden? Wie kann der psychische Druck für Studierende reduziert werden? Welche Qualitäten brauchen Juristinnen und Juristen angesichts des Siegeszugs von Künstlicher Intelligenz, auch im Rechtswesen? Solche Fragen gaben viel Stoff für Diskussionen. Dr. Corinna Dylla-Krebs, die in Kürze die Leitung des Landesjustizprüfungsamts übernimmt, berichtete, dass sowohl beim Deutschen Juristentag als auch in Arbeitsgruppen der Justizministerien intensiv über Reformen diskutiert wird – übrigens unter Einbeziehung der Fachschaften.
Am Abend dominierte die fröhliche Stimmung über die äußerst enge Zusammenarbeit von Justiz, Anwaltschaft und HHU. OLG-Präsident Dr. Werner Richter nannte etwa das strukturierte Justizpraktikum, das Justizkolloquium oder auch Events wie den Besuch der Austauschstudierenden von der Herzliya Universität im OLG. Professorin Anne Schneider wiederum dankte dafür, dass das Landgericht Düsseldorf, dessen Präsidentin Christiane Fleischer da war, dem Strafrechts-Moot Court Team der HHU Roben ausgeliehen hatte. „Als wir hörten, dass unsere Roben noch länger auf Reisen sind, ahnten wir schon, dass das wohl ganz gut läuft für das Düsseldorfer Team", sagte Christiane Fleischer, und in der Tat: Das Düsseldorfer Team errang in den Verhandlungen vor einem Strafsenat des BGH den ersten Platz. Für qualifizierten Nachwuchs aus der HHU ist also gesorgt – nicht zuletzt, weil sich die Praktikerinnen und Praktiker aus Düsseldorf so engagiert um die Fakultät kümmern. Charlotte Kreuter-Kirchhof dankte dafür noch einmal sehr herzlich.
Für einige der Anwesenden weckte der Ort dieser Sitzung, der schmuckvolle Plenarsaal des Oberlandesgerichts, starke Erinnerungen: Rechtsanwalt Prof. Dr. Hans Jürgen Meyer-Lindemann und Prof. Dr. Andreas Heusch, Präsident des Verwaltungsgerichts, zählten zu denen, die sich erinnerten, dass sie just in diesem Saal, mit Blick auf eine pathetische Darstellung eines „Gottesgerichts", einst ihre mündliche Prüfung im ersten Examen abgelegt hatten.