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Besuch einer Aufführung der Staatsoper Berlin


Montag, 19.00 Uhr

Besuch einer Aufführung der Staatsoper Berlin im Schillertheater

von Verena Vogelsang


Zum Abschluss eines langen Tages ging es nach dem Besuch im Bundestag für einen Großteil der Gruppe gemeinsam mit Prof. Dr. Michael und Oliver Kniest in die Staatsoper, die während der Umbauphase im Schillertheater beheimatet ist.

Es wurde „Il trionfo del Tempo e del Disinganno" von Georg Friedrich Händel aus dem Jahr 1707 aufgeführt. Das Oratorium aus der Zeit des Barocks erzählt die Geschichte der Schönheit (Bellezza), die in einen Disput mit dem Vergnügen (Piacere) auf der einen Seite und der Zeit (Tempo) und der Enttäuschung (Disingan-no) auf der anderen gerät. Das Szenario ist in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts übertragen. Die Schönheit Bellezza trifft in einem typischen Barraum der 1920er Jahre, in dem zunächst noch andere Gäste anwesend sind, auf die drei Allegorien. In der Bar herrscht reges Treiben, Models funktionieren die Theke als Laufsteg um und es kommen immer wieder neue Gäste, auch Liebespaare, in die Bar, während die Allegorien sich streiten.

Das Vergnügen verspricht Bellezza ewige Jugend und Schönheit sowie ein sorgenfreies Leben, ohne etwas dafür zu tun, auf der anderen Seite mahnen Tempo und Disinganno vor der Vergänglichkeit der Schönheit. Die Zeit laufe unaufhaltsam weiter und der Mensch werde vergehen. Sie versuchen, die Schönheit dazu zu bewegen, in den Spiegel der Wahrheit zu blicken, um sie zur Einsicht zu bringen. Die Schönheit solle die Wahrheit erblicken, anstatt sich falschen Verlockungen hinzugeben. Zunächst scheint die Schönheit dem Vergnügen folgen zu wollen, doch im Laufe des Disputs gerät sie immer mehr in Zweifel, ist hin und her gerissen. Zum Schluss legt sie ihren gesamten Schmuck ab, zieht ihre goldblonde Perücke aus und befreit sich schließlich auch aus ihrem glanzvollen Kleid. Sie befreit sich also von allem, was ihr äußeres Erscheinungsbild ausmachte, und entscheidet sich letztendlich für Tempore und Disinganno.

Dem Großteil der Gruppe gefiel die Inszenierung der Oper sehr gut, die an diesem Abend das letzte Mal aufgeführt wurde. Von vielen wurde die Vorstellung als schöner Ausklang des Tages empfunden.

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